Wer sind die „Mormonen“?   

Datum : 16.02.2023 16:00 - 17:30
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Die Mormonen – sie nennen sich mittlerweile „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ (Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, kurz LDS) – gelten als *die* amerikanische Religion schlechthin. Das liegt nicht nur daran, dass sich nach ihrer Vorstellung die alt- und neutestamentliche Heilsgeschichte, einschließlich dem Auftreten und der Himmelfahrt Jesu Christi in Amerika wiederholt hat und sie in Amerika auch den Garten Eden und den Ort von Christi Wiederkunft sehen. Und auch nicht nur an ihrer Entstehung im Staat New York zur Zeit des „Great Awakening“ oder der abenteuerlichen Geschichte von Flucht und Vertreibung quer durch die USA bis zur Gründung von Salt Lake City mitten in der Wüste. Sondern auch an ihrem Fortschrittsoptimismus und Leistungsethos, die ihren Alltag und ihre Glaubensvorstellungen durchziehen.

Die geheimen Tempelrituale und die allgegenwärtige, prickelnde Assoziation der Polygamie tragen sicher zu ihrer Faszination bei – obwohl die Vielehe in der LDS nur 50 Jahre praktiziert und vor 130 Jahren abgeschafft, sodann durch eine monogam-konservative Sexualethik ersetzt wurde.  Der Vortrag gibt eine Einführung in diese neue Religionsgemeinschaft und behandelt Fragen wie: Warum hat die LDS die größten genealogischen Archive der Welt aufgebaut? Was geschieht und worum geht es bei der Totentaufe eigentlich? Was passiert in den Tempeln, zu denen Nichtmitglieder keinen Zutritt haben? Wie sieht mormonisches Leben aus? Und warum gibt es immer noch einen lebenden Propheten?

Seminarleitung:

Dr. theol. Kai Funkschmidt und Dr. Claudia Jetter
Wissenschaftlicher Referent
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW Berlin)
Auguststr. 80
10117 Berlin
E-Mail: funkschmidt@ezw-berlin.de und jetter@ezw-berlin.de